Donaumoos-Gremium muss nacharbeiten – Entwurf für 2,9-Millionen-Euro-Etat steht
Der Donaumoos-Zweckverband ändert seine Satzung. Das haben die Verbandsräte in ihrer Sitzung im Haus im Moos in Kleinhohenried einstimmig beschlossen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um die groß angelegte Neufassung, sondern erst mal nur um eine kleinere Anpassung. Hintergrund ist ein Beschluss aus Rohrenfels.
Dass sich der dortige Gemeinderat vor einigen Wochen überraschend doch gegen den Beitritt zum Zweckverband ausgesprochen hatte, bedeutet „einen kleinen Stopper im Rädchen“, wie es der Verbandsvorsitzende, Landrat Peter von der Grün, formulierte. Denn statt der Neuaufnahme zahlreicher Randkommunen gibt es nun erst mal eine Anpassung für geringere bürokratische Hürden. Die große Neufassung soll dann in einigen Monaten folgen – nachdem alle interessierten Kommunen zugestimmt haben. Hintergrund der nun beschlossenen Änderung ist das Gesetz über die kommunale Zusammenarbeit, das weniger hohe Anforderungen vorschreibt als die bisherige Verbandssatzung.
Die Verzögerung bei den Beitritten der neuen Mitglieder hat außerdem Folgen für den diesjährigen Haushalt. Das liegt nicht nur daran, dass der Verband mit der bisherigen Umlage in Höhe von 200.000 Euro kalkulieren muss – statt der eigentlich geplanten 215.000 Euro. Darüber hinaus ist diese Summe auch noch einmal in voller Höhe von den Bestandsmitgliedern zu tragen. Eigentlich war vorgesehen, dass sich die Umlage, die vor allem als Kofinanzierung für Fördermittel des Freistaats dient, erstmals auf viele Schultern verteilt. Gleichzeitig verzögert sich der Beschluss für den nun rund 2,9 Millionen Euro umfassenden Haushalt, da der im Dezember vorberatene Etat-Entwurf durch das Nein aus Rohrenfels hinfällig geworden ist.
Klare Fortschritte verzeichnet der Zweckverband unterdessen bei mehreren Projekten. Im Bereich Langenmosen-Ost, in dem sich auch die MOORuse-Versuchsfläche bei Lampertshofen befindet, geht es gemeinsam mit dem staatlichen Donaumoos-Team derzeit um eine Ausweitung. Der Fokus liegt laut Projektmanager Jan Rauschenberger auf Moorschutzmaßnahmen. Ein erstes Gespräch mit Eigentümern und Bewirtschaftern hat dazu bereits stattgefunden. Noch offen ist das laufende Planfeststellungsverfahren für das Projekt „Grundwassermanagement Obermaxfeld“.
Etwas mehr Redebedarf gab es unterdessen zum Wiesenbrütergebiet westlich von Lampertshofen beziehungsweise grundsätzlich zum Wiesenbrüterschutz im Donaumoos. Das Engagement des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz ist nun für die nächsten fünf Jahre auf den gesamten Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ausgeweitet worden, wie Wiesenbrütermanagerin Marie Heuberger, zugleich Fachbeirätin im Zweckverband, erklärte. Ziele sind ihren Worten zufolge unter anderem eine enge Kooperation mit Landwirten, Zweckverband und Donaumoos-Team, bessere Lebensbedingungen für Brachvogel, Kiebitz und Co. sowie die Ansiedlung des Braunkehlchens im Landkreis. Gerhard Edler, Vorsitzender des Wasserverbands III, begrüßte diese Bemühungen, sah allerdings auch die Krähenpopulation im Donaumoos als störenden Faktor. Eine Meinung, die mehrere Landwirte im Gremium teilten. „Wir müssen hier besser werden“, fand BBV-Kreisobmann Martin Wendl, der in den Krähen auch eine Gefahr für Niederwild im Donaumoos sieht.
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