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Hausaufgaben nach dem Hochwasser

Verbandsversammlung fordert Aufarbeitung und Verbesserungen – Absage an Mitgliedschaft in Interessensgemeinschaft


Das Juni-Hochwasser hat auch die Verbandsräte und die Fachbeiräte des Donaumoos-Zweckverbands beschäftigt. Bei der Sitzung des Gremiums im Schrobenhausener Rathaus ging es vor allem um die Aufarbeitung der Flut. Darüber hinaus standen ein wichtiges Projekt aus dem Bereich der Wertschöpfung sowie die Interessensgemeinschaft „Unser Donaumoos“ auf der Tagesordnung.


Die Jahrhundertflut, die nach den anhaltenden und heftigen Regenfällen über Teile Bayerns hereingebrochen ist, wird das Donaumoos noch lange beschäftigen. Das wurde bei der Sitzung deutlich. Denn mehrere Mitglieder des Gremiums wünschten sich eine Nachjustierung am Rückhalteraum Seeanger. Dass das Becken mit gut 100.000 Kubikmetern Volumen aufgrund seiner Bauweise zwar schnell voll-, dann aber auch rasch wieder leergelaufen ist, hielt unter anderem Verbandsrat Gerhard Edler für falsch. „Wir müssen das Wasser dort so lange zurückhalten, bis sich die Situation entspannt hat.“ Gleichzeitig wurde der Wunsch nach weiteren Rückhalteräumen laut, unter anderem bei Grillheim, wo Karlskrons Bürgermeister Stefan Kumpf Bedarf sieht. „Hier hätten wir die Unterlieger schützen können.“ Aktuell scheitert der Bau weiterer Becken allerdings an der nicht vorhandenen Förderung, so Verbandsgeschäftsführer Michael Hafner. Das letzte Worte dürfte hier aber noch nicht gesprochen sein.


Zufrieden war das Gremium unterdessen mit dem Rückhalt selbst. Die Becken am Schreinergraben in Karlskron, im Baierner Flecken sowie neben dem Seeanger vor allem das bei Sandizell haben gut funktioniert und einen Beitrag zur Entlastung der Unterlieger geleistet. Allein entlang der Ach wurden so rund 200.000 Kubikmeter Wasser zurückgehalten. „So sind wir mit einem blauen Auge davongekommen“, fand BBV-Kreisobmann Martin Wendl. Weitere Untersuchungen von Fachleuten und Behörden sollen nun zusätzliche Erkenntnisse rund um die Aufnahmefähigkeit des Moores sowie über mögliche weitere Schritte liefern. Entsprechende Anfragen laufen bereits, unter anderem bei Universitäten und Hochschulen. Klar – und auch anerkannter Forschungsstand – ist allerdings, dass ein intaktes Moor die Fähigkeit hat, zu quellen und dadurch sehr viel Wasser aufzunehmen. „Diese Schwammfunktion wäre im Donaumoos wichtig“, so Landrat und Verbandsvorsitzender Peter von der Grün. Nur: „Diese Funktion haben wir hier nicht mehr“, so Hafner. Aus diesem Grund laufen die Maßnahmen für den Moorbodenschutz in den Randbereichen des Moores, wo sich der Moorkörper im Idealfall schneller reaktivieren lässt.


Ein Nein gab es unterdessen zum möglichen Beitritt des Zweckverbands zur Interessensgemeinschaft „Unser Donaumoos“. 18 Stimmen waren dagegen, acht dafür. Unter anderem Bedenken hinsichtlich der Neutralität des Verbands und der Bedeutung der Partnerschaft waren letztlich ausschlaggebend. Landrat von der Grün hatte hingegen einen Austausch auf Augenhöhe und eine Gegenseitigkeit bei der Information als Argumente für diesen Schritt ins Feld geführt, konnte damit aber nur einen Teil des Gremiums überzeugen. Damit bleibt der Verband lediglich Mitglied im Landschaftspflegeverband Neuburg-Schrobenhausen, in der Lokalen Aktionsgruppe „Altbayerisches Donaumoos“ sowie im Zusammenschluss der Wisent-Regionalzentren.


Nicht ganz zufriedenstellend ist hingegen der Abschluss des Projekts „Anfertigung erster Paludibauplatten zur Bemusterung und Machbarkeitsbeurteilung“ gelaufen. Das Problem: Trotz Verlängerung ist es dem Industriepartner des Zweckverbands nicht gelungen, eine Maschine zur Herstellung von Musterplatten fertigzustellen. „Wir hören nicht auf, sondern machen natürlich weiter“, so der Landrat, der auf mögliche Folgeprojekte verwies. Ein umfassenderes Projekte, wie es die Verbandsräte nun einforderten, war unterdessen nicht möglich – weil der Zweckverband dafür keine Genehmigung bekommen hatte.

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