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Abschied aus dem Zweckverband: Mit einem Geschenkkorb und viel Lob dankte Landrat Peter von der Grün (2.v.r.) dem ehemaligen Bezirkstagspräsidenten Josef Mederer (2.v.l.). Diesem Dank schlossen sich Mederers Nachfolger Thomas Schwarzenberger (r.) und Vize-Bezirkstagspräsident Michael Asam an. Foto: Janda/Donaumoos-Zweckverband

Viele Detailfragen und ein großer Abschied im Donaumoos

Zweckverband ehrt Alt-Bezirkstagspräsident Josef Mederer – Satzung steht erneut zur Debatte

 

Ein neuer Haushalt, Aufträge im sechsstelligen Euro-Bereich, jede Menge Detailfragen und ein großes Aufgebot an Ehrengästen: Die jüngste Sitzung des Donaumoos-Zweckverbands bot sowohl inhaltlich als auch vom Rahmen her einiges. Erstmals seit vielen Jahren kamen die Verbandsräte und die Fachbeiräte dazu wieder im Sitzungssaal des Landratsamts in Neuburg zusammen.

 

Der Ort für die Beratung war nicht zufällig gewählt. „Denn wir haben heute quasi einen kleinen Festakt“, stellte Landrat Peter von der Grün als Vorsitzender des Zweckverbands eingangs fest. Immerhin ist der kommunale Zusammenschluss Ende des vergangenen Jahres um acht Kommunen gewachsen, darunter der Landkreis Aichach-Friedberg und die beiden Städte Neuburg und Schrobenhausen. Aus diesem Grund wird das Gremium viele der neuen Mitglieder nach und nach besuchen. Gleichzeitig bot der ehrwürdige Saal die perfekte Kulisse für den Abschied von Josef Mederer. Der ehemalige Bezirkstagspräsident hat den Zweckverband seit dem Jahr 2000 begleitet, darunter 15 Jahre als stellvertretender Vorsitzender. „In diese Zeit fielen wichtige Weichenstellungen“, betonte von der Grün. Mederer selbst rief die Mitglieder des Gremiums dazu auf, in ihren Bemühungen nicht nachzulassen. „Setzen Sie sich ein für diese tolle Aufgabe“, sagte der Politiker aus dem Landkreis Dachau und forderte, dabei die Menschen im Donaumoos stets mitzunehmen.

 

Dass das Niedermoor auch bei seinem Nachfolger Priorität hat, machte der neue Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger allein schon durch seine Anwesenheit deutlich. Denn üblicherweise entsendet der Bezirkstag mit dem ebenfalls anwesenden Michael Asam einen der Vize-Präsidenten in die Sitzungen. „Das Donaumoos liegt mir aber am Herzen“, versicherte Schwarzenberger, der seit November im Amt ist. Gleichzeitig versprach er, die Bemühungen um den Klimaschutz nach Kräften zu unterstützen.

 

Das gilt auch für den Bayerischen Naturschutzfonds, dessen Vorständin Ulrike Lorenz nach Neuburg gekommen war. „Der Donaumoos-Zweckverband ist für uns ein sehr wichtiger Partner“, erklärte sie dem Gremium und belegte das mit Zahlen. So hat der Fonds ihren Worten zufolge seit dem Beschluss der Staatsregierung für mehr Klimaschutz im Donaumoos im Mai 2021 bereits 7,9 Millionen Euro an Fördergeldern bewilligt – vornehmlich für den Grunderwerb. „Für uns ist das Donaumoos daher ein ganz wesentlicher Förderschwerpunkt“, erklärte sie. Gleichzeitig kündigte sie eine Neuerung an. So soll der Bayerische Naturschutzfonds künftig direkt in den Flächenankauf einsteigen, allerdings mit dem Zweckverband als zuständiger Akteur vor Ort. Die entsprechenden Verträge befinden sich bereits in der Abstimmung.

 

Nötig ist diese finanzielle Unterstützung allemal, wie der neue Haushalt für das laufende Jahr zeigt. Dieser umfasst knapp 3,9 Millionen Euro und damit rund eine Million mehr als im vergangenen Jahr. Wesentliche Faktoren im Zahlenwerk sind der Erwerb von geförderten Flächen mit zwei Millionen Euro sowie die dafür eingeplanten Zuschüsse über 1,8 Millionen Euro. Fragen zum Etat gab es aus dem Gremium nicht, so dass der Beschluss zum Haushalt einstimmig ausfiel.

Großes Gremium: Die Verbandsräte und die Fachbeiräte des Donaumoos-Zweckverbands kamen diesmal im Landratsamt in Neuburg zusammen. Fotos: Janda/Donaumoos-Zweckverband

Viel Geld fließt darüber hinaus in das neue Projekt „Produkte aus Moorfasern“, kurz „ProMoFa“. Für weitere Versuche und Untersuchungen rund um Papier, Verpackungen und Freiformteile aus moorbodenschonend angebauten Kulturen bewilligte das Gremium Aufträge mit einem Gesamtvolumen von rund 600.000 Euro. Das Geld kommt zu 100 Prozent vom bayerischen Landwirtschaftsministerium.

 

Und schließlich ging es in der Sitzung noch um einen Änderungsantrag für die Verbandssatzung, den der Bund Naturschutz, die ÖDP in Neuburg-Schrobenhausen und in Aichach-Friedberg sowie die Interessensgemeinschaft Zukunft Schorner Röste eingereicht hatten. Inhaltlich geht es nach den Worten von Günter Krell, Fachbeirat und Kreisvorsitzender des Bundes Naturschutz, vor allem darum, ein noch stärkeres Gewicht auf den Klima- und den Moorbodenschutz zu legen. „Das Donaumoos ist etwas Besonderes und hat eine große gesamtgesellschaftliche Bedeutung“, betonte Krell, der sich daher entsprechende Formulierungen in der Satzung wünscht. Ludwig Bayer, Landwirtschaftsreferent des Kreistags, warnte jedoch davor, zu viel festzuschreiben. „Denn ich will flexibel bleiben“, sagte er. Da aber viele der Anregungen auf Zustimmung stießen, soll sich nun auf Vorschlag des Neuburger Vize-Bürgermeisters Johann Habermeyer ein kleiner Arbeitskreis damit befassen und das Thema für die Verbandsversammlung aufbereiten.

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