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Pflanzenfasern aus dem Donaumoos: Das neue Projekt soll weitere Erkenntnisse für die Papier- und die Verpackungsindustrie liefern. Foto: Janda/Donaumoos-Zweckverband

Faserforschung im Donaumoos geht weiter

Zweckverband startet nächste Phase der Forschung und Entwicklung – Projekt läuft bis Mitte 2025


Mit dem neuen Jahr beginnt im Donaumoos ein neues Forschungs- und Entwicklungsprojekt. Bei der Maßnahme „ProMoFa“, kurz für „Produkte aus Moorfasern“, geht es um den Aufbau neuer Wertschöpfungsketten für die hiesigen Landwirte. Im Fokus der vom bayerischen Landwirtschaftsministerium geförderten und rund 700.000 Euro umfassenden Untersuchungen stehen die Papier- und die Verpackungsindustrie.


Das Projekt ist bereits die zweite Phase in den Bemühungen rund um eine Verwertung von Moorfasern aus dem Donaumoos und anderen Moorgebieten. „Nach den bisherigen Ergebnissen sind wir zuversichtlich, einen echten Mehrwert für die Landwirte im Donaumoos sowie für die Industrie schaffen zu können“, stellt Projektleiter Raphael Burkhardtsmayer vom Donaumoos-Zweckverband angesichts der Erkenntnisse aus dem ersten Kurzprojekt fest. Dabei hatten sich vor allem Schilf und Rohrglanzgras, aber auch Wiesenheu, als gut verwertbare Kulturen für die Erzeugung von Fasern erwiesen. Daher war die nun anlaufende Fortsetzung der Untersuchungen der logische Schritt.

 

In den nächsten eineinhalb Jahren geht es nicht nur um die vertiefte Erprobung geeigneter Moorkulturen, sondern auch um Produktionstests unter industriellen Bedingungen. Dabei setzt der Zweckverband, der die Forschungsergebnisse in der Folge natürlich seinen Partnern im großen Moor-Verbund in Deutschland zur Verfügung stellen will, wieder auf ein enges Miteinander mit der Wirtschaft. Das betrifft nicht nur Unternehmen aus der Faserindustrie, sondern auch die Zusammenarbeit mit Laboren, die sich um die papiertechnologischen Untersuchungen kümmern. „Mit dem eingeschlagenen Weg haben wir gute Erfahrungen gemacht“, stellt auch Verbandsgeschäftsführer Michael Hafner fest.

 

Der Vorteil an den Moorkulturen: Sie eignen sich nach ersten Erkenntnissen gut für die Erzeugung von Pflanzenfasern, sie bilden auf den Flächen ein gut befahrbares Wurzelwerk und sie wachsen bei hohen Grundwasserständen, so dass sich Klimaschutz und Wertschöpfung gut kombinieren lassen. Wie wichtig eine Verwertung und damit auch Einnahmen für die hiesigen Landwirte sind, lässt sich laut dem Neuburg-Schrobenhausener Landrat Peter von der Grün, zugleich Vorsitzender des Donaumoos-Zweckverbands, gar nicht oft genug betonen. „Denn nur mit durchdachten Produkten, die auch auf dem Markt bestehen, können wir unsere Betriebe im Donaumoos von diesem Weg überzeugen“, betont er. Gleichzeitig setzen er und das Team des Zweckverbands auf Pioniere, die auf einem Teil ihrer Flächen etwas ausprobieren.

 

Zunächst steht nun aber bis Mitte 2025 die weitere Forschung im Fokus. Diese soll weitere Erkenntnisse liefern, welche Kultur sich am besten beispielsweise für Verpackungen und Papier eignet, wie sich diese Faser am besten gewinnen lässt, welche maschinelle Technik sich dafür eignet und wie sich die Produkte auf den Wertstoffkreislauf auswirken. Verantwortlich für die Untersuchungen sind im Donaumoos neben Burkhardtsmayer und Verbandsgeschäftsführer Michael Hafner die beiden Mitarbeiterinnen Anita Walter und Stefanie Lang. Letztere fungiert als Projektkoordinatorin und beginnt im Januar im Büro in Karlshuld ihre Tätigkeit.

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